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Duftspuren für erblindete Hunde

Nicht selten haben Hunde im Alter arge Probleme mit dem Sehen oder erblinden völlig. Oft geht das Erblinden schnell, zu Beginn von den Futtersacköffnern häufig unbemerkt, vonstatten. Die Fellnasen haben gerade im Haus (oder der Wohnung) Probleme, sich zurecht zu finden, verkriechen sich und ziehen sich zurück. Sind Treppen vorhanden, sind Stürze häufig vorprogrammiert. Meistens ist das dann der Zeitpunkt, an dem "Mensch" merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ein Besuch beim Tierarzt wird notwendig und vielleicht auch noch eine Behandlung. Steht die Diagnose "BLIND", ist es für eine gewisse Zeit für Hund und Mensch etwas schwieriger, aber finden sich die Vierbeiner nach einer Gewöhnungsphase in ihrer Umgebung ohne Probleme zurecht und akzeptieren ihre Situation, dann können blinde Hunde ein schönes Hundeleben haben. Natürlich müssen sich auch die Menschen ein wenig umstellen, aber mit ein bißchen Übung klappt es sicher.

Neben dem Training mit vermehrten Kommandos wie z. B. "Achtung" oder "Vorsicht" ist es unendlich wichtig, dass die Fellnase uneingeschränktes Vertrauen zu seinen Zweibeinern hat. Mitleid oder Trost von Seiten seiner Menschen hilft dem Hund nicht, er muss lernen, dass eigentlich alles wie immer ist. Der Mensch übernimmt in diesem Fall die Rolle des "Blindenhundes".

Die Rolle des "Blindenstocks" kann, zumindest im Haus, eine Duftspur übernehmen. Markante Stellen, wie Treppen, Ecken oder andere Hindernisse werden mit EINEM Duft markiert. So kann man z.B. aus Filz oder Stoff kleine Rechtecke, Herzen oder ähnliches ausschneiden, diese sanft beduften und damit die Hindernisse markieren.


 

Treppenabsatz nach oben und unten

 

Dies geht natürlich nicht einfach so - Duftobjekt hinlegen und gut ist. Nein, es erfordert schon ein bißchen Training. Mensch geht mit Hund z. B. bis direkt an den Treppenabsatz, läßt den Hund den Duft riechen und geht dann die Treppe zusammen nach oben oder unten. Ist man am Ende der Treppe angekommen, dann läßt man den Hund wieder riechen und geht die Treppe wieder zurück. Das gleiche bei all den anderen Hindernissen IM Haus. WICHTIG ist: das Riechen muss unmittelbar vor dem Hinderniss erfolgen, also der Hund muss sich fast die Schnauze am Hinderniss stoßen oder mit dem nächsten Schritt die Treppe runterfallen. Die Fellnase muss den Duft mit dem Hinderniss in Verbindung bringen. Das muss das Hund/Mensch - Gespann einfach üben, bis die Fellnase das Hindernis allein bewältigt.

 

Als Duft würde sich z. B. eine 0,1 % Mischung aus Orangenblütenhydrolat und dem ätherischen Öl der Mandarine eignen.  Das Orangeblütenhydrolat wirkt beruhigend, aufbauend und das Öl der Mandarine stark angstlösend und beruhigend. WICHTIG ist, dass dieser Duft nur für diesen einen Zweck verwendet wird.

 

Außerdem kann man für die erste Zeit auch akustische Signale zu Hilfe nehmen, wie laute Schuhe für die Menschen. damit der Hund merkt, wann man sich ihm nähert. Es geht auch mit Klappern, einfach ein paar Unterlegscheiben auf ein Band gezogen, verknoten und das Ganze schütteln, wenn man sich dem Hund nähert. Oder diese kleinen Glöckchen von den Schokoladentieren eines bekannten Schweizer Schokoladenherstellers.

 

Beim Spaziergang draußen hilft der Duft natürlich nicht. Da sollte man eben auch üben - z. B. sollte der Hund bei "Stopp" oder "Achtung" sofort stehen bleiben und warten, bis die Gefahr wie Fahrradfahrer, Kinder oder so, vorüber ist.

Hunde, die von Geburt an blind sind, finden sich besser zurecht, aber auch da kann eine Duftspur helfen.

 

 

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